Dienstag, 10. Februar 2009

Pe Em Ess

Also bei aller Freundinnenschaft, wen interessiert schon ein LAP mit mangelnden handwerklichen Qualitäten, tippte mir die treue Astrid aus dem fernen Oberösterreich, wo sie sich außer um ihren Ohrwaschelkaktus im Vorschulalter auch um ihr PMS kümmert. Für alle Schwestern, die ebenso unwissend sind wie ich es bis gestern war: PMS ist das Prä-Menstruale Syndrom. Frau hat Stimmungsschwankungen und Brüste, die sich geschwollen anfühlen ohne auch so auszusehen (Hatte ich in meinen jungen Jahren, tempi passati. War immer toll, wenn dann die Katze darauf Milch getreten hat, Schmerz!). Frau ist weiters agressiv und antriebsschwach zugleich.

Angeblich verursacht durch Entschwinden des Gelbkörperhormons, am ehesten zu überstehen mit einer 300-g-Packung Schoko oder Partybag Chips sowie einer Fernbedienung. Astrid scheint von 28 Tagen mindestens 24 mit PMS verbracht zu haben, jetzt geht es ihr besser, weil sie Hormon-Yoga treibt, schreibt sie. Das geht so: Man legt die Hände auf die Eierstöcke, spürt die armen Teilchen vibrieren, dann atmet Schwester helles Licht in ihre Schilddrüse und bläst das ganze durch die Eierstöcke wieder aus. Ich mach mir ernsthafte Sorgen um Astrid und vor allem um ihre Eierstöcke, die da als Durchzugsröhren dienen sollen.

Damit sich Astrid als Mitglied einer chicen Community fühlen kann, werden wir jetzt alles daran setzen, das PMS so lange zu promoten, bis es hoffnungslos in ist. Hast du kein PMS, kommst du nicht aufs Titelblatt. Vorschläge und Anregungen zur PMS-Promotiontour werden gerne angenommen, mir fehlt im Augenblick (noch) der Input. Ich persönlich behaupte ja ungeschützt und riskiere damit, eine wunderbare online-Freundin zu verlieren, dass Astrid langsam in den Wechsel kommt, denn wer hängt schon drei Wochen in der PMS-Matte? Außerdem sind ihre Leiden meine Leiden. Und ich habe definitiv kein PMS, weil mir inzwischen das M in der Mitte fehlt. Das Argument mit den Hitzewallungen ist übrigens vernachlässigbar, nicht jede Schwester schwitzt sich ihre Jugend raus. Die Eierstock-Sonnenstürme sollen allerdings, höret und staunet, schon gewirkt haben. Die suggestive Kraft des Wollens, kann ich nur sagen.

Ich werde mir heute eine Flasche Prosecco knacken, die Hand auf die Leber legen, helle Bubbles einatmen und über die Gallenblase ausblasen. Ich bin optimistisch, dass sich meine Wechselbeschwerden in kürzester Zeit nur noch jeden dritten Tag aufzutauchen trauen. Ich glaub jetzt einfach ganz fest daran!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Mascha,

habe gerade Musik im Ohr und lese mit einem Schmunzeln Ihre Kommentare. Habe sie erst kürzlich entdeckt und finde sie sehr amüsant.

Das mit dem PM-Syndrom trifft tatsächlich uns Mit-40-iger gerne und oft. Je mehr Mit...., desto länger und öffter. Da helfen vor allem die guten alten Soja-Isoflavone als Hormonersatz aber auch die gute alte Flasche Prosecco.

Liebe Grüße
Karoline Ribak

Mascha Bronsky hat gesagt…

Liebe Karoline,

freut mich, wenn es dir hier gefällt. :-)
Isoflavone habe ich Astrid auch schon empfohlen - oder japanische Ernährung mit viel, viel Soja. Geishas kennen bis heute weder Wechsel noch MPS. Weiterhin viel Freude bei der Lektüre und ein schwesterliches Prost!

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